Erscheinungsdatum: 04.11.2024
Die fachgerechte Aufbereitung von Medizinprodukten ist von zentraler Bedeutung für alle Gesundheitseinrichtungen. Egal, ob in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen oder Zahnarztpraxen – die Sicherheit der Patienten hängt maßgeblich davon ab, dass Instrumente und Geräte korrekt gereinigt, desinfiziert und sterilisiert werden. Die Aufbereitung muss gewährleisten, dass das aufbereitete Medizinprodukt bei der nächsten Anwendung keine Gesundheitsgefährdung darstellt. Insbesondere dürfen keine Risiken in Bezug auf Infektionen sowie pyrogene, allergische oder toxische Reaktionen auftreten oder veränderte technische und funktionale Eigenschaften die Qualität des Medizinprodukts beeinträchtigen.
Die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) sowie des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) legen hierfür die Standards fest.
Allgemeine Anforderungen für alle Gesundheitseinrichtungen
Unabhängig von der Größe und dem Behandlungsschwerpunkt der Einrichtung gelten allgemeine Prinzipien: Medizinprodukte, die mit Patienten in Kontakt kommen und potenziell kontaminiert werden, müssen so aufbereitet werden, dass sie sicher wiederverwendet werden können. Dies bedeutet:
- Bauliche Voraussetzungen: Alle Einrichtungen, die regelmäßig Medizinprodukte aufbereiten, sollten über einen separaten Aufbereitungsraum verfügen. Dieser Raum darf ausschließlich für die Reinigung, Desinfektion, Trocknung und ggf. Sterilisation der Instrumente genutzt werden. Gegebenenfalls kann es Aufbereitungsbereiche geben, die könnten z. B. auch in ein Labor integriert sein, dürften dann nur nicht zeitgleich stattfinden.
- Arbeitsflächen und Wände: Diese müssen leicht zu reinigen, desinfizierbar, glatt und fugendicht sein. Außerdem müssen sie beständig gegen die verwendeten Reinigungs- und Desinfektionsmittel sein, um eine langfristige hygienische Nutzung zu gewährleisten.
- Raumgröße: Die Größe des Aufbereitungsraums richtet sich nicht nach einer starren Quadratmeterzahl, sondern hängt von der Anzahl der aufzubereitenden Instrumente und der Größe der Einrichtung ab. Wichtig ist, dass alle Arbeitsschritte – von der manuellen Vorreinigung bis zur Sterilisation – ausreichend Platz finden.
Strikte Trennung in Bestandsgebäuden
In vielen Gesundheitseinrichtungen ist es nicht immer möglich, einen separaten Raum für die Aufbereitung einzurichten. In solchen Fällen sind strenge Maßnahmen zur Trennung von Behandlungsräumen und Aufbereitungsarbeiten erforderlich. Diese Trennung kann zeitlich erfolgen, indem bestimmte Räume zu festgelegten Zeiten ausschließlich für die Aufbereitung genutzt werden. Ebenso müssen alle Abläufe in schriftlichen Arbeitsanweisungen festgehalten und regelmäßig überprüft werden, um höchste Hygienestandards zu gewährleisten.
Beispiel: Aufbereitung in der Praxis – Hautzentrum Neusäß
Ein Blick in die Aufbereitung im Hautzentrum Neusäß zeigt, wie die Aufbereitung von Medizinprodukten in großem Maßstab organisiert ist. Der Raum ist in einen „reinen“ und einen „unreinen“ Bereich unterteilt. Im unreinen Bereich werden die gebrauchten Instrumente angenommen und gereinigt. Nach der Reinigung gelangen sie in den reinen Bereich zur Desinfektion und Sterilisation.
Beschreibung: Ein klar strukturierter Raum, der in unreine und reine Bereiche unterteilt ist. Im unreinen Bereich werden die Instrumente vorbereitet und im reinen Bereich sterilisiert.
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Autorin: Gerda Reshetnykov